Ästhetische Kulturen Seminar 2: Theorien der Zeugenschaft 

Zeugnis und Zeugenschaft - oder wer zeugt für den Zeugen?
Nummer und TypZMA-ZMA-P015.16F.002 / Moduldurchführung
ModulÄsthetische Kulturen:Titel 4 
VeranstalterZ-Module
LeitungDieter Mersch
Anzahl Teilnehmende5 - 60
ECTS2 Credits
VoraussetzungenKeine
LehrformMasterforschungsseminar mit Einzelvorträgen und Kolloquien
ZielgruppenMasterstudierende aller Departemente
Lernziele / KompetenzenEinführung in aktuelle Theorien der Zeugenschaft im Rahmen des übergreifenden Themas "Erinnern und Vergessen. Erinnerungspolitiken der Künste"
InhalteDie Frage des Zeugnisses und der Zeugenschaft ist zentral für Erinnerung und Gedächtnis. Der Zeuge zeugt für ein Ereignis und entreißt es dadurch des Vergessens. Die juridische Figur, die eine maßgebliche Rolle in Gerichtsverhandlungen und historischen Aufarbeitungen spielt, leidet aber an ihrer chronischen Unglaubwürdigkeit und ist daher verquickt mit Diskursen über Wahrheit und Täuschung. Insbesondere beruht die entscheidende Befragung vor Gericht auf der Prüfung, wie sicher und vertrauenswürdig eine Zeugenaussage ist. Wie sie überprüft wird, gibt zugleich Einblick darin, was im Denken ein Beweis ist und wie sehr Beweis und Widerspruchsfreiheit, Augenzeugenschaft und Vertrauen miteinander verquickt sind. Zudem werden heute drei Arten von zeugen unterschieden: Opfer, Täter und ‚Bystanders', d.h. Zuschauer, die wiederum das systematische Problem aufwerfen, inwieweit es eine unbeteiligte Beobachtung geben kann. Schließlich ergibt sich mit Bezug auf die Shoah und deren Aufarbeitung die Frage, wer nach dem Tod der letzten Augenzeugen für diese selbst zeugt und ihre Aussage beglaubigt. Hier verbindet sich Augenzeugenschaft direkt mit dem Problem von Zeit und Vergessen.
TermineTeil 2 am 12. / 19. / 26. April und 3. /10. / 17. Mai.
Bewertungsformbestanden / nicht bestanden
BemerkungEinschreibung über ClickEnroll
www.zhdk.ch/?ClickEnroll
Termine (6)